Die 90er Jahre

Das Jahr 1990 kam und, wie ein Jahr vorher angekündigt, nahm der Chorleiter Richard Lenz seinen Abschied. Er hatte den Chor seit 1959 geleitet und in diesen nunmehr 31 Jahren entscheidende Akzente in der Chorarbeit gesetzt. Der Chor hatte ein hohes Leistungsniveau. Zum Abschied und zu Ehren von Richard Lenz veranstaltete der Verein am 13.10. 1990 einen würdigen Liederabend. Nachfolgend ein Auszug aus der Pressemitteilung des Kreis-Anzeigers vom

15.10.1990.

Die Nachfolgefrage von Richard Lenz hatte der Vorstand vorausschauend bereits am 2.11.1989 entschieden, sodass am Tag der Verabschiedung gleichzeitig sein Nachfolger Siegfried Strauch den Taktstock übernahm.

 

Im Jahr 1991 besuchte der Chor mit großem Erfolg Pokalwettstreite in Langgöns und Bingenheim. Der Platz um die Friedenslinde am Backhaus Geiss-Nidda war baulich umgestaltet worden und wurde unter Mitwirkung des Chores eingeweiht. Nachfolgend ein Presseauszug vom Kreis-Anzeiger vom 02.05.1991. Das Jahr 1992 stand im Zeichen der Vorbereitungen des 140 jährigen Bestehens

das 1993 begangen werden sollte.

 

Eine neue Vereinskleidung sollte zu diesem Fest die Chormitglieder schmücken, aber es war nicht so einfach die richtigen Kleidungsstücke zu finden, Nach Abschluss der Diskussionen erhielten die Damen neue weiße Blusen und die Herren ein schwarzes Sakko mit roter Krawatte. Der Verein trug die Anschaffungskosten zu 100 %, denn die relativ gut gefüllte Vereinskasse konnte diese Investition vertragen. Ansonsten war das Jahr gekennzeichnet von der Teilnahme an einem Pokalwettstreit in Ober-Widdersheim wo der Chor alle 2. Preise in seiner Klasse mit nach Hause nehmen konnte.

 

Im Kinderchor übergab Siegfried Strauch den Taktstab an seine Tochter Claudia Strauch, er hatte diesen 16 Jahre von seiner Gründung 1976 bis 1992 geleitet.

 

Vom 23. - 25.07.1993 wurde in einem Festzelt an der Turnhalle das 140 jährige Bestehen gefeiert. An 3 Tagen wurde ein Discoabend, Kommersabend und Freundschaftssingen angeboten. 25 befreundete Chöre kamen zum Freundschaffssingen und ließen das Fest zu einem Erfolg werden. Die jüngeren Chormitglieder boten nebenbei eine Tombola an, deren Reinerlös sie der Kinderkrebsstation Piper in Giessen spendeten.

 

Im August 1994 war Bau-Beginn für den Umbau der Turnhalle und der Chor bekam eine vorrübergehende Bleibe im Pfarrsaal. Hier konnten jeden Donnerstag ungestört die Chorproben durchgeführt werden.

 

Aus den Unterlagen geht auch hervor, dass der Vorstand erste Überlegungen angestellt hat zur Abhaltung eines Weinfestes und zur Anschaffung von Notenordnern für jedes Chormitglied. Der Vorstand beschloss auch eine Neuregelung, ab wann der Verein aktiven und passiven Mitgliedern bei welchen Anlässen, gratuliert.

 

Im August 1995 war der Turnhallenumbau abgeschlossen, die Halle wurde feierlich eingeweiht und der Chor konnte wieder in den vertrauten Räumlichkeiten seine Singstunden abhalten.

 

Die Chormitglieder bekamen in diesem Jahr jeder eine eigene Notenmappe. Dies erleichterte übrigens sehr die Arbeit des Notenwartes und hat sich bis heute bewährt.

 

Am 24. September 1995 war es soweit, der Verein hatte zu seinem ersten Weinfest eingeladen. Es war ein schöner Erfolg und sollte bis heute im Jahr 2003 zu einer Traditionsveranstaltung werden.

Nachfolgend ein Presseauszug vom 30.09.95 des Kreis-Anzeigers und eine Einladung an alle Haushalte in Geiss-Nidda von 1999,

 

In 1995 absolvierte der Chor noch einen Pokalwettstreit in Nauborn und gab ein Weihnachtskonzert in der Kirche.

 

Der TSV 1921 Geiss-Nidda feierte 1996 sein 75 jähriges Jubiläum und der Chor untermalte dessen Kommersabend.

Alle 2. Klassenpreise errang der Chor beim Pokalwettstreit in Watzenborn-Steinberg.

Zum Weinfest war in diesem Jahr das Wetter so schlecht, dass die Veranstaltung in die Turnhalle verlegt werden musste und seitdem wird das Fest immer dort abgehalten.

Zum Jahresabschluss 1996 ehrte der Verein, wie immer, seine fleißigsten Singstundenbesucher/innen.

25 Jahre alt wurde 1997 der Geiss-Niddaer Vogelschutzverein und der Chor bereicherte mit mehreren Liedvorträgen dessen Kommersabend.

Alle 1. Klassenpreise erstritt sich der Chor wiedermal beim Pokalwettstreit in Bettenhausen.

1998 waren bereits wieder zehn Jahre vergangen, dass der ].Vorsitzende Gerhard Lehmer vom Ehrenvorsitzenden Rudi Lind dieses Amt übernommen hatte. Dies war eine Ehrung wert.

 

Am 25.04.1998 trafen sich, wie bereits erwähnt, ca. 600 Sänger und Sängerinnen des Niddatal-Sängerbundes in Geiss-Nidda um sich der Kritik eines Musik-Professors zustellen.

 

1998 war auch leider das Jahr in dem der Verein zum 31.12. aus der Vereinsgemeinschaft in Geiss-Nidda ausschied (siehe hierzu meinen gesonderten Bericht). Mit dem Ausscheiden aus der Vereinsgemeinschaft waren auch finanzielle Einbussen verbunden und so musste im Jahr 1999 der Mitgliedsbeitrag von 15,-- DM auf 24,-- DM pro Jahr angehoben werden. Die Kinderchorleiterin Claudia Strauch bemängelte eine schlechte Motivation der Kinder und bat den Vorstand um Unterstützung. Neben vielen anderen Auftritten gab der Chor in diesem Jahr zum Abschluss ein bemerkenswertes Weihnachtskonzert in der Kirche von Bad-Salzhausen. Mitwirkende waren hier auch noch eine Solo-Sopranistin und die örtliche Kurkapelle.

Im Jahr der Jahrtausendwende hatte der Vorstand schon das 150 jährige Jubiläum in 2003 im Blickfeld. Erste Programmvorstellungen wurden diskutiert und eine Mitgliederwerbung sollte durchgeführt werden. Hatte der Verein beim 125 jährigen Jubiläum noch 119 neue Mitglieder werben können, so erbrachte die diesmal die Werbeaktion (mittels Briefwurfsendung in alle Haushalte) nur ganz wenige neue Mitglieder. Die Chorstärke des gemischten Chores schwankte in den Jahren von 1981 bis 1996 zwischen 40 und 50 Sänger/innen. Von 1997 bis 2003 sank die Zahl nochmals auf 30 bis 40 Aktive im Schnitt. Diesen Abwärtstrend konnte auch das anstehende 150 jährige Jubiläumsfest im Jahr 2003 nicht stoppen.

 

Es war festzustellen, dass sich die Einstellung der Menschen zu den Vereinen geändert hatte. Hierbei spielte auch mit, dass die Familien ihre finanziellen Möglichkeiten bewusster ausloten müssen und nur noch die Vereine unterstützen, in denen sie aktiv sind.